Skip to main content

Kyrokonservierung (Vitrifikation)

Das Kinderwunschzentrum Niederrhein bietet auch die Kryokonservierung („Kältekonservierung“) von Spermien, Hodengewebe, Eizellen und Embryonen an. Dieses Verfahren wird nicht nur im Rahmen von Kinderwunschbehandlungen eingesetzt, sondern ist z.B. auch bei medizinisch notwendigen Tumor-Therapien ratsam. 

Die Langzeitlagerung erfolgt in der Kryobank der Fa. Kryo-Kindwunsch GmbH & Co.KG. Hier kann z.B. das eingelagerte Erbgut über viele Jahre hinweg verwahrt und bei Bedarf für die Durchführung einer Insemination, einer IVF oder ICSI abgerufen werden.

Sollten Sie sich für die Kryokonservierung interessieren, sprechen Sie uns gerne an!

Bei Fragen oder Unklarheiten wenden Sie sich bitte an unser Team des IVF-Labors!

 

Das Einfrieren (Kryokonservierung) von Sperma ist insbesondere dann anzuraten, wenn eine anstehende Behandlung (z.B. Chemotherapie bei Hodentumorleiden) mit einer länger andauernden quantitativen und qualitativen Beeinträchtigung der Samenzellbildung einhergeht.

Wir führen die Kryokonservierung von Sperma zur Langzeitlagerung in der Kryobank der Fa. Kryo-Kindwunsch GmbH & Co.KG durch. Hier kann das eingelagerte Erbgut über viele Jahre hinweg verwahrt und bei Bedarf für die Durchführung einer Insemination, einer IVF oder ICSI abgerufen werden. Im Rahmen einer Sterilitätsbehandlung können aber auch andere Gründe wie z.B. eine psychische Impotenz, eine Erkrankung oder eine längere Abwesenheit des Partners die Kryokonservierung von Sperma notwendig machen. Die eingefrorenen Spermaproben werden hierfür bei uns in der Praxis gelagert und können bei Bedarf aufgetaut und für die entsprechenden Behandlungsverfahren verwendet werden. Die Kryokonservierung ist natürlich auch mit Samenzellen möglich, die mittels MESA (mikrochirurgische epididymale Spermienaspiration) gewonnen wurden. Ebenso kann das bei einer TESE (testikuläre Spermienextraktion) gewonnene Hodengewebe tiefgefroren aufbewahrt werden. I. d. R. können jeweils mehrere Proben eingefroren werden, welche die Durchführung mehrerer ICSI-Zyklen erlauben. Daher ist meist nur ein einmaliger operativer Eingriff erforderlich. Hodengewebsproben können ebenfalls in der Kryobank der Fa. Kryo-Kindwunsch GmbH & Co.KG für viele Jahre eingelagert werden.

Die Kryokonservierung früher Eizellstadien bis hin zur reifen Eizelle (in unbefruchtetem Zustand) war bis in die jüngere Zeit nur mit unbefriedigendem Erfolg möglich, da geeignete Einfriermethoden nicht verfügbar waren. Somit war eine Sicherung der Fertilität von Frauen, die sich aufgrund einer Krebserkrankung mit einer Chemo- oder Strahlentherapie und/oder einer Entfernung der Eierstöcke auseinandersetzen mussten, nicht möglich.
Die Entwicklung und Verfeinerung neuer Einfriertechniken (z. B. Vitrifikation), hat jedoch in jüngster Zeit dazu geführt, dass mittlerweile auch bei so genannten Metaphase-II-Eizellen (reife unbefruchtete Eizellen) hohe Überlebens- und zufrieden stellende Befruchtungsraten nach Kryokonservierung erzielt werden können. 
Es ist möglich, nach hormoneller Stimulation der Eierstöcke mittels einer transvaginalen Follikelpunktion Eizellen zu gewinnen, diese einzufrieren und über viele Jahre hinweg tiefgefroren unter Erhalt der biologischen Aktivität aufzubewahren.

Stellt sich bei einem Paar der Kinderwunsch ein, können diese Eizellen aufgetaut und extrakorporal befruchtet werden. Die entstehenden Embryonen werden anschließend in die Gebärmutter der Frau übertragen (Embryotransfer).
Die Stimulation der Eierstöcke erfordert je nach Protokoll ca. 14 Tage und verzögert in einigen Fällen den zügigen Beginn einer onkologischen Behandlung. Eine Alternative hierzu bietet die In-vitro-Maturation (IVM), die auf einer Entnahme sehr früher Eizellstadien (vom 5. bis 7. Zyklustag) aus den nur kurzzeitig stimulierten Eierstöcken beruht. Diese gewonnenen Frühstadien werden zunächst eingefroren, bei Bedarf später im Labor zur Weiterreifung veranlasst und ggf. befruchtet. Auch die Kryokonservierung von Eierstockgewebe ist viel versprechend und hat in Einzelfällen schon nach Autotransplantation des aufgetauten Gewebes zu Follikelbildung, Eisprüngen und der Geburt eines Kindes geführt.
Sowohl die In-vitro-Maturation als auch das Ovarialgewebebanking sind Methoden die noch weiter entwickelt werden müssen und als Standardverfahren ggf. in Zukunft zur Verfügung stehen.

Häufig gehen aus einer IVF- oder ICSI-Behandlung mehrere befruchtete Eizellen hervor. Laut dem deutschen Embryonenschutzgesetz dürfen sich jedoch nur drei befruchtete Eizellen (Vorkerneizellen) zum Embryo weiterentwickeln. Es besteht allerdings die Möglichkeit, die überzähligen Vorkerneizellen einzufrieren (Kryokonservierung). Die tiefgefrorenen Vorkerneizellen können in späteren Zyklen aufgetaut werden, zu Embryonen heranwachsen und schließlich in die Gebärmutter übertragen werden. Die Chance auf eine Schwangerschaft ist jedoch im Vergleich zur Übertragung "frischer" Embryonen vermindert.
Zur Erhaltung der Fruchtbarkeit von Tumorpatientinnen empfiehlt sich die Kryokonservierung von Keimzellen. Die Behandlung von Tumorpatientinnen mittels einer Chemo- oder Strahlentherapie kann eine vorübergehende oder gar bleibende Infertilität bewirken. Für die betroffenen Patientinnen ist ein späterer Kinderwunsch oft nur dann erfüllbar, wenn rechtzeitig vor der Tumorbehandlung Eizellen oder Eierstockgewebe kryokonserviert werden. Die kryokonservierten Proben können über viele Jahre hinweg ohne Verlust der biologischen Aktivität gelagert und bei Bedarf für eine Kinderwunschtherapie verwendet werden.
Bei Frauen ist eine Kryokonservierung von überzähligen befruchteten Eizellen (Pronukleus-Stadien), die aus einer künstlichen Befruchtungsbehandlung resultieren, seit vielen Jahren Standard. Aufgrund verbesserter Einfrierprotokolle ist es inzwischen möglich, reife Eizellen (Metaphase-II-Stadien) einzufrieren und zu einem späteren Zeitpunkt aufzutauen, um sie zum Zwecke einer Übertragung in die Gebärmutter der Patientin zu befruchten und so deren Kinderwunsch zu erfüllen. Inzwischen liegen die hierbei erzielbaren Schwangerschaftsraten durchaus im Bereich der mit frisch gewonnenen Eizellen erzielten Ergebnisse.
Auch die Kryokonservierung von ovariellem Gewebe gewinnt zunehmend an Bedeutung. Über die optimale Verwendung des tief gefrorenen Keimzellgewebes müssen zukünftige Erkenntnisse Aufschluss geben.

Gegenstand intensiver Forschungen sind derzeit:

  • Die Autotransplantation, bei der der Patientin das aufgetaute, eigene Gewebe entweder in der Bauchhöhle (orthotop) oder an einer bestimmten Körperstelle unter der Haut (heterotop) verpflanzt wird. Ziel hierbei ist es, entweder die Hormonproduktion wieder in Gang zu setzen, bei Kinderwunsch die Fähigkeit zur Spontankonzeption wieder herzustellen oder Follikel zur Eizellgewinnung heranreifen zu lassen.
  • Die Xenotransplantation, bei der das aufgetaute Gewebe immundefizienten Mäusen mit dem Ziel implantiert wird, Follikel dort zur Reife gelangen zu lassen, um Eizellen zu gewinnen.
  • Die In-Vitro-Maturation, bei der das aufgetaute Gewebe im Labor kultiviert wird, um daraus Eizellen zu gewinnen.

Alle drei Verfahren ermöglichen es, reife Eizellen zu gewinnen, die durch etablierte Standardverfahren der In-Vitro-Fertilisation befruchtet werden können. Die sich daraus entwickelnden Embryonen können in die Gebärmutter der Patientin übertragen werden und schließlich zur gewünschten Schwangerschaft führen. Welches der geschilderten Verfahren sich letztlich durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Jüngste Forschungsergebnisse geben jedoch der Hoffnung Anlass, dass in nicht allzu ferner Zeit zufrieden stellende Behandlungsergebnisse erzielt werden können. Angesichts der Tatsache, dass eine Chemo- oder Strahlentherapie die Fruchtbarkeit einer Frau stark gefährden kann, sollte einer betroffenen Patientin die Kryokonservierung von ovariellem Gewebe bereits heute empfohlen werden, da, wie gezeigt, zu erwarten ist, dass Erfolg versprechende Behandlungsverfahren bald etabliert sein werden und die Option, die Fertilität durch die Kryokonservierung zu erhalten, nur einmal gegeben ist.

Seit geraumer Zeit arbeiten wir mit der Fa. Kryo-Kindwunsch GmbH & Co. KG im Bereich der Kältekonservierung von Sperma und Hoden-Biopsaten zusammen. Erforderlich wird eine solche Maßnahme bei Patienten, bei denen aufgrund einer medizinisch notwendigen Tumor-Therapie (z. B. Chemo- oder Strahlentherapie) eine vorrübergehende oder gar bleibende Unfruchtbarkeit droht. Für die Betroffenen, meist sehr junge Männer, ist ein späterer Kinderwunsch häufig nur dann erfüllbar, wenn rechtzeitig vor der Tumorbehandlung Sperma, bzw. bei azoospermen Patienten mit ausreichender Spermiogenese, Hodenbiopsate kältekonserviert werden. Die kältekonservierten Proben können über viele Jahre hinweg gelagert und bei Bedarf für eine Kinderwunschtherapie verwendet werden.

Bei Patienten, die eine Kältekonservierung ihres Erbguts wünschen, sollte ein aktuelles Spermiogramm mit zugehöriger mikrobiologischer Untersuchung vorliegen. Wenn möglich, sollten die Patienten mindestens zwei bis drei Wochen vor der anstehenden Tumorbehandlung zu uns kommen. So bleibt genug Zeit das Sperma mehrerer Ejakulate einzufrieren, um so ein möglichst großes Reservoir für eine spätere Kinderwunschbehandlung zur Verfügung zu haben. Natürlich bieten wir diesen Service auch Männern an, die sich einer Sterilisation unterziehen möchten.

Eine Kryokonservierung von Hodenbiopsaten kann auch, wenn der Eingriff von Ihnen selbst durchgeführt wird, kurzfristig vereinbart werden. Ansonsten kooperieren wir für diesen Zweck mit erfahrenen Kollegen. Wenden Sie sich zur Terminabsprache bitte rechtzeitig an uns. Die Organisation des Transports der Spermaproben bzw. Hodenbiopsate zur Kryo-Kindwunsch GmbH & Co.KG übernehmen wir.

Die Kosten für die Kältekonservierung von Sperma oder Hodengewebe von Tumorpatienten werden von manchen Krankenkassen übernommen. Alle Krankenversicherer entscheiden im Einzelfall über eine Kostenübernahme. Es empfiehlt sich daher im Vorfeld einer geplanten Tumortherapie einen formlosen Antrag bei der Krankenkasse zur Kostenübernahme zu stellen. Preise für die Krykonservierung auf Anfrage.