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Mögliche Ursachen

ungewollte Kinderlosigkeit

Die ungewollte Kinderlosigkeit betrifft stets beide Partner. Die Suche nach den Ursachen muss deshalb immer bei beiden Partnern erfolgen. 

Die Gründe für eine ungewollte Kinderlosigkeit sind vielfältig und verteilen sich gleichmäßig auf Mann und Frau. In manchen Fällen finden sich bei beiden Partnern Sterilitätsursachen, in anderen Fällen sind gar keine erkennbaren Ursachen für das Ausbleiben einer Schwangerschaft feststellbar. Neben organischen, immunologischen und biologischen Ursachen spielen auch psychische Aspekte eine Rolle. Auch Umweltbelastungen, Stress, Übergewicht, ungesunde Ernährung, übermäßiger Alkohol-, Kaffee- und Drogenkonsum sowie das Rauchen können die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.

Ursachen der ungewollten Kinderlosigkeit bei Frauen

Funktionsstörungen der Eierstöcke

Funktionelle Störungen der Eierstöcke sind meist hormonell bedingt. Hormonelle Funktionsstörungen können zu Unregelmäßigkeiten des Zyklus, Störungen der Eizellreifung, zum Ausbleiben des Eisprungs, sowie einer unzureichenden Gelbkörperbildung führen.
Die Störung des hormonellen Gleichgewichts kann durch jegliche Form von Stress, Entzündungen, Verletzungen, Tumore, Unter- oder Übergewicht, rasche, extreme Gewichtsveränderungen, starke körperliche Belastungen, angeborene Fehlfunktionen hormoneller Drüsen, Medikamente, Umweltschadstoffe und Genußmittel verusacht werden. Fehlbildungen der Eierstöcke können auch erblich bedingt sein.

Eileiterbedingte Unfruchtbarkeit

Eileiterschädigungen können in vielen Variationen auftreten und werden meist durch Entzündungen hervorgerufen. Entzündungen können zum Verschluß der Eileiterenden (Fransentrichter), zu Verklebungen der Eileitergänge und zu Verwachsungen Adhäsionen) der Eileiter führen. Aber auch Eileiterschwangerschaften und Verwachsungen nach operativen Eingriffen können die Funktion der Eileiter beeinträchtigen. Daneben können Eileiter-Fehlbildungen bereits während der embryonalen Entwicklung entstehen oder erblich bedingt sein.. Eileiterschädigungen haben zur Folge, daß der Eiauffangmechanismus und der Eizelltransport zur Gebärmutterhöhle gestört oder gänzlich unmöglich sind.

Endometriose

Unter einer Endometriose versteht man das Ansiedeln von Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter. Endometriose entsteht vermutlich durch Gebärmutterschleimhautreste, die während der Menstruation nach hinten durch die Eileiter in die freie Bauchhöhle verschleppt werden. Häufig finden sich Endometrioseherde am Bauchfell, aber auch in den Eierstöcken, in den Eileitern, am Darm und an der Harnblase. Die Endometriose kann medikamentös oder operativ behandelt werden.

Polycystisches Ovarsyndrom (PCO-Syndrom)

Frauen mit einem PCO-Syndrom haben häufig einen unregelmäßigen Zyklus und aufgrund dessen ist der Eisprung ggf. seltener. Dies erschwert dem Paar den fertilen Zeitpunkt zu treffen. 

Beim PCO-Syndrom liegt eine hormonelle Dysbalance vor, sodass es zu einer verzögerten oder ganz ausbleibenden Follikelreifung kommt und somit der Eisprung ausbleibt. Häufig haben die Frauen eine gute Eizellreserve, sodass das Problem nicht bei der Eizellanzahl liegt, sondern bei der Heranreifung. Dabei kann man den betroffenen Patientinnen leicht helfen: mit einer Tablette oder im 2. Schritt mit einer Spritze kann die Follikelreifung angekurbelt und dem Paar der optimale Zeitpunkt für den Geschlechtsverkehr kalkuliert werden. In der Zeit sind meistens 1 oder 2 kurze Ultraschalle notwendig, um die Wirkung zu kontrollieren und den perfekten Zeitpunkt für Geschlechtsverkehr zu berechnen. 

Häufig gehen noch andere Beschwerden mit dem PCO-Syndrom einher: z.B. eine Insulinresistenz. Hier ist es wichtig auf Ernährung, Sport und einen entsprechenden Lifestyle zu achten. Außerhalb des Kinderwunsches können Beschwerden wie unreine Haut, Haarausfall oder vermehrter Haarwuchs am Körper auftreten. Diese können mit einer antiandrogenwirksamen Pille verbessert werden. 

Ursachen der ungewollten Kinderlosigkeit bei Männern

Hodenfunktionsstörungen

Die am häufigsten auftretende Störung beim Mann ist eine eingeschränkte Bildung normaler, gut vorwärts beweglicher Samenzellen. Im Normalfall sollte ein Milliliter Samenflüssigkeit mindestens 20 Millionen Samenzellen enthalten, von denen etwa knapp ein Drittel normal geformt sein sollte. Um zu gewährleisten, daß eine ausreichend große Anzahl an Samenzellen den beschwerlichen Weg durch Scheide, Gebärmutterhals- und höhle und die Eileiter hinauf zur Eizelle zurücklegen kann, sollte zumindest die Hälfte der Samenzellen vorwärts beweglich sein. Liegen die Spermawerte unter diesen Normalwerten ist die Zeugungsfähigkeit eines Mannes eingeschränkt. Hodenfunktionsstörungen können vererbt sein oder durch Verletzungen und Unfälle verursacht werden. Sehr häufig sind auch Krampfadern (Varikocele) der Grund. Nicht rechtzeitig erkannte und behobene Lageanomalien im frühen Kindesalter (Hodenhochstand) führen häufig zu einer nicht korrigierbaren Schädigung des Hodens. Samenreifungsstörungen können auch die späte Folge einer Mumps-Infektion in der Kindheit sein. Auch fieberhafte oder infektiöse Erkrankungen schränken mitunter die Samenbildung der Hoden vorrübergehend ein. Übermäßiger Genuß von Alkohol und Nikotin sowie Streß und Uweltbelastungen sind weitere Faktoren, die einen negativen Einfluß auf die Samenzellbildung nehmen können.

Gestörte Samenzell-Eizell-Interaktion

Unabhängig von der Samenzelldichte können auch funktionelle Störungen das Eindringen der Samenzelle in die Eizelle erschweren oder blockieren und damit die Unfruchtbarkeit verursachen.

Transportstörungen der Samenleiter

Bei einigen Männern werden zwar in ausreichender Zahl Samenzellen gebildet, allerdings finden sich in ihrem Sperma dennoch wenige oder gar keine Samenzellen, da diesen der Weg durch eine Blockade der Samenleiter versperrt ist. Die Ursachen hierfür können auf einer Verklebung der Samenleiter oder Nebenhodengänge beruhen, die Folge einer Entzündung ist. Verschlossene oder unterentwickelte Samenleiter können aber auch vererbt sein. Auch Verletzungen und Operationen (z. B. nach Leistenbruch) können eine Störung des Samentransportes zur Folge haben.