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Zeitablauf

Kinderwunschbehandlung

Im Vorfeld einer Kinderwunschbehandlung sind eine Reihe von Voruntersuchungen nötig, die von Ihrem behandelnden Frauenarzt, Urologen oder uns vorgenommen werden und dazu dienen, die Ursache für Ihren unerfüllten Kinderwunsch einzukreisen. 

Erst danach kann eine mit Sorgfalt und optimaler Zeiteinteilung geplante Behandlung beginnen, die über mehrere Phasen und Schritte verläuft. 
Gehen Sie also mit einem weitgefassten Zeitrahmen an die Behandlung heran und setzen Sie sich nicht unter Druck.

Zeitablauf im Vorfeld einer Kinderwunschbehandlung

Üblicherweise beginnt die Kinderwunschbehandlung in der 2. Hälfte des dem eigentlichen Behandlungszyklus vorangehenden Menstruationszyklus. Durch bestimmte Medikamente, sogenannte GnRH-Analoga, wird die körpereigene Bildung von für die Eierstockreifung notwendigen Hormonen stark eingeschränkt oder "down reguliert". Es kann so Einfluss auf den folgenden, eigentlichen Behandlungszyklus genommen werden, wodurch es möglich ist den optimalen Zeitpunkt des Eisprungs festzulegen. Eine Alternative zur Down-Regulierung ist die Behandlung mit GnRH-Antagonisten während der Stimulationsphase, in der Regel ab dem 5.-6. Stimulationstag. Hierdurch wird ein vorzeitiger Eisprung verhindert.

Die Stimulation der Eierstöcke mit speziellen Hormonen (FSH) beginnt gewöhnlich am 2. oder 3. Zyklustag. Ziel der Stimulation ist es, möglichst mehrere Eibläschen (Follikel) in den Eierstöcken heranwachsen zu lassen. Dadurch erhält man mehrere reife Eizellen was die Erfolgsaussichten der Behandlung steigert. Die Stimulationsphase erstreckt sich gewöhnlich über 10 - 14 Tage. In dieser Zeit wird Ihnen täglich eine bestimmte Menge Hormon unter die Haut gespritzt. Vor der ersten Injektion werden Sie bei uns in der Praxis ausführlich geschult, damit Sie die Medikamente selbstständig zu Hause nutzen können. Um die Reifung der Eibläschen und damit der Eizellen verfolgen zu können werden Ihnen während der Stimulationsphase mehrere Blutproben abgenommen und Ultraschalluntersuchungen der Eierstöcke durchgeführt. Anhand der hierdurch erhaltenen Befunde kann der optimale Reifezustand der Eizellen bestimmt werden.

Zeigen die Blut- und Ultraschallwerte während der Stimulationsphase, dass der Zeitpunkt der optimalen Eizellreife erreicht ist, wird die Behandlung mit Stimulationshormonen abgesetzt und der Eisprung durch die Gabe von humanem Choriongonadotropin (hCG) ausgelöst. Das hCG muss i. d. R. am Abend unter die Haut gespritzt werden und kann daher problemlos von Ihnen selbst oder Ihrem Partner verabreicht werden.

Etwa 36 Stunden nach der eisprungauslösenden hCG-Spritze wird die Insemination durchgeführt oder im Falle einer IVF/ICSI-Behandlung die Eizellen aus den reifen Eibläschen (Follikel) der Eierstöcke entnommen. Das geschieht mittels einer speziellen Punktionsnadel, die unter Ultraschallkontrolle durch die Scheide hindurchgeführt wird. Zur Erleichterung des Eingriffs werden Sie leicht narkotisiert. Daher sollten Sie nüchtern zur Punktion erscheinen. Nach der Eizellentnahme behalten wir Sie zur Beobachtung noch etwa zwei Stunden bei uns. Danach können Sie nach Hause gehen.

Etwa zeitgleich zur Follikelpunktion werden wir den Partner bitten eine Samenprobe durch Masturbation zu gewinnen. Bereitet Ihnen das Probleme, sprechen Sie bereits im Vorfeld der Behandlung ganz offen mit uns darüber. Wir werden auch für Sie einen gangbaren Weg finden. Samenproben für Inseminationen können Sie auch zuhause gewinnen.

Nach Aufbereitung der Samenprobe kann diese nun für die Insemination oder extrakorporale Befruchtung der entnommenen Eizellen verwendet werden. Mittels konventioneller IVF oder ICSI wird eine Vereinigung von Ei- und Samenzellen herbeigeführt. Am folgenden Tag werden die Eizellen auf Vorkerne untersucht, welche signalisieren, dass eine Befruchtung stattgefunden hat. Maximal drei dieser befruchteten Eizellen werden nun ausgewählt und bis zum nächsten Tag im Brutschrank aufbewahrt. Überzählige befruchtete Eizellen können tiefgefroren und für spätere Transfers verwendet werden. Falls Sie dies nicht wünschen, müssen wir Sie vernichten. Nach einem weiteren Tag haben sich bei optimalem Verlauf aus den befruchteten Eizellen Embryonen entwickelt, die i. d. R. aus 2 - 4 Zellen bestehen und nun in die Gebärmutterhöhle zurückgegeben werden können (Embryotransfer).

Die im Rahmen einer IVF/ICSI-Behandlung entstandenen Embryonen werden am zweiten oder dritten Tag nach der Eizellentnahme in die Gebärmutter übertragen (Embryotransfer). Man benutzt dazu einen dünnen biegsamen Kunststoffkatheter, der durch die Scheide in die Gebärmutterhöhle eingeführt wird, wo die Embryonen dann ausgespült werden. Der Embryotransfer verläuft i. d. R. schmerzlos. Nach dem Transfer bleiben Sie noch 10 - 15 Minuten liegen und können dann nach Hause gehen.

Die Luteal- oder Gelbkörperphase ist für Sie die unangenehmste Phase der Kinderwunschbehandlung, denn erst nach zwei Wochen kann beurteilt werden ob die Behandlung erfolgreich war, d.h. ob eine Schwangerschaft eingetreten ist oder nicht. Während dieser langen zwei Wochen des Wartens erhalten Sie normalerweise unterstützende Hormone wie Progesteron und gegebenenfalls hCG . Auch eine Kontrollultraschalluntersuchung der Eierstöcke wird routinemäßig durchgeführt. Verläuft der Schwangerschaftstest positiv, erfolgt bei weiterhin ausbleibender Regel, in den nächsten zwei Wochen jeweils eine Ultraschalluntersuchung. Wenn die Schwangerschaft intakt ist melden Sie sich wieder bei Ihrer/-em behandelnden Frauenärztin/-arzt zur weiteren Betreuung.